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Alitalia spritzt über Nacht Unglücksmaschine um

Über Nacht weiss geworden: Der Crash-Flieger von Alitalia kurz nach dem Unglück (l.) und tags darauf (r.). Bild: Keystone/Telenews)

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Bei einer missglückten Landung auf dem Flughafen Rom-Fiumicino ist am Samstag eine Maschine der rumänischen Fluggesellschaft Carpatair von der Piste abgekommen und schwer beschädigt worden. Dabei wurden 16 Menschen verletzt, zwei davon schwer, wie italienische Medien berichteten. Eine Flugbegleiterin habe schwere Verletzungen an der Wirbelsäule erlitten, ein Passagier einen Oberschenkelbruch.

Die Carpatair-Maschine war im Auftrag der Airline Alitalia unterwegs und aus diesem Grund auch mit deren Logo beschriftet – zumindest bis kurz nach der Bruchlandung. Nach dem Drama reagierte die italienische Airline prompt und lackierte die Unglücksmaschine kurzerhand um.

Am Morgen bot sich Fotografen ein weisses Flugzeug, lediglich an der Kennung YR-ATS neben der rumänischen Staatsflagge konnte man erkennen, dass es sich um dasselbe Flugzeug handelte, das am Vorabend noch den Alitalia-Schriftzug getragen hatte.

Früher schon Probleme

Wie erste Ermittlungen ergaben, hatte es mit demselben Flugzeug bereits auf dem Nachmittagsflug von Rom nach Pisa Probleme gegeben. Weil sich der rumänische Pilot und der Tower in Pisa nicht verständigen konnten, wäre es beinahe zu einer Kollision mit einer startenden Maschine gekommen. Auch auf dem Rückflug am Abend kam es zu Unregelmässigkeiten. Ein Passagier sagte nach der Notlandung, man habe sich an Bord «den gesamten Flug über unwohl» gefühlt. Bei der Landung in Rom herrschten ungünstige Wetterbedingungen, es regnete stark bei Windböen von bis zu 50 Stundenkilometern.

Die ATR 72 landete den Angaben zufolge auf der selten benutzten Piste 3. Die üblicherweise genutzte und dem Piloten bekannte Landepiste 2 stand wegen Wartungsarbeiten nicht zur Verfügung. Piste 1 war wegen ungünstiger Winde geschlossen. Erste Untersuchungen ergaben unterdessen, dass die Kommunikation zwischen Flugzeug und Bodenpersonal während der Landung unterbrochen war. Möglicherweise waren die Systeme an Bord ausgefallen.

Zweifelhafter Subunternehmer

Die seit langem finanziell angeschlagene Alitalia greift auf Billigangebote osteuropäischer Subunternehmer zurück. Die Staatsanwaltschaft von Civitavecchia untersucht nun, ob die genutzten Maschinen der Carpatair ausreichend gewartet wurden. Zudem wird die Qualifikation der rumänischen Besatzungen überprüft.

Die Zivilluftfahrtbehörde Enac beobachtet Carpatair bereits seit Dezember. Vertreter von Gewerkschaften hatten sich beklagt, dass die rumänische Fluggesellschaft die Sicherheitsbestimmungen nicht einhalte. Alitalia selbst stornierte vor zwei Wochen die Flüge zwischen Ancona und Rom wegen «einiger Missstände». Damals musste ein Flugzeug der Carpatair sofort nach dem Start in Ancona wegen eines Triebwerkschadens zur Notlandung ansetzen. Bereits im Dezember verlor eine ATR 72 der Carpatair in Pisa Treibstoff. Am 5. Januar kam es in einer weiteren Maschine zu einem Druckabfall in der Kabine.

SDA/wid