Man wird bescheiden. Und man verzweifelt. Nein, es kommen keine patriotischen Reflexe bei einem Österreicher auf, der zusieht, wie halb Medieneuropa in einer Art Laborversuch jene Fehler wiederholt, die in Österreich im Umgang mit Jörg Haider seit 1986 gemacht werden. Einst habe ich in meiner Zeitung, dem Wiener Falter, ein Bilderverbot gegen Haider verhängt, um darauf hinzuweisen, wie die Sprache der Bilder propagandistisch gerade auch dort wirkt, wo der Text kritische Auseinandersetzung versucht. Tatsächlich wirkte Haider wie Sex, nur nicht so schmuddelig; ideal für Titelblätter anständiger Magazine, die sonst auf Gesundheitsgeschichten ausweichen müssen, um nackige Frauen bringen zu dürfen. Durch unser Bilderverbot sah Haider übrigens, wie er sagte, sein Menschenrecht aufs eigene Bild verletzt.